Ich bin Norbert Mießner

1963 geboren, ich lebe in Bremen.

Aus eigenem Antrieb heraus habe ich in den vergangenen Jahren an Seminaren und Weiterbildungen zur Klärung innerpsychischer Prozesse teilgenommen.

2011 machte ich erste Erfahrungen mit der Anliegenmethode.
Diese von Prof. Dr. Franz Ruppert entwickelte Methode ermöglicht uns den Zugang zu unserer innerpsychischen Struktur und bietet damit die Grundlage für die Aufarbeitung eigener Themen.

Darauf aufbauend begleite ich Menschen auf ihrem eigenen Weg der Klärung.

Kontakt:

Telefon: 01511 5562222
E-Mail:  info@norbert-miessner.de

 

Identitätsorientierte Psychotraumatheorie (IoPT)
Grundlagen

Identität

Mit dem Beginn unseres Seins, seit dem Anfang unserer Existenz im Mutterleib, haben wir eine Identität. Eine Identität, die uns entspricht, die uns ausmacht. Ein Grundstein unserer Möglichkeiten.

Im Lauf des Lebens entwickeln wir uns und werden geprägt – unser Leben lang, durch Menschen und Situationen im Außen. Pränatal, als Säugling, als Kind, in der Jugend, als Erwachsener. Jetzt, in diesem Moment, sind wir das, was wir erlebt haben.

Unsere heutige Identität entspricht allen unseren Lebenserfahrungen.

Für eine gesunde Entwicklung unserer eigenen Identität benötigen wir Kontakt, Schutz und Bindung. Gleichzeitig brauchen wir aber auch die Freiheit, eigenständig und unabhängig aus uns heraus leben zu können.

Je mehr unsere Bedürfnisse erfüllt werden, desto näher sind wir unserer ursprünglichen Identität. Wir können uns entwickeln und aus eigenem Rückhalt heraus unser Leben leben.

Merkmale gesunder Identität:

  • ein gesundes Ich
  • ein eigener Wille
  • mit allen Sinnen
  • mit allen Gefühlen
  • mit dem Körper verbunden
  • mit eigenen Gedanken und Worten
  • konstruktive Beziehungen lebend

In unseren Anteilen gesunder Identität sind wir im guten Kontakt mit uns. Unser "Ich" ist präsent und das "Will" steht uns zur Verfügung.

Traumatisierung

Psychische Traumatisierungen sind Folgen (lebens)bedrohlicher Ereignisse, die im Menschen extremen Stress erzeugen und in denen er sich hilflos ausgeliefert fühlt. Besteht in solchen Situationen keine Handlungsoption, spaltet die menschliche Psyche die auftretenden Gefühle (Todesängste, körperlicher und psychischer Schmerz, Scham, Ekel, ohnmächtige Wut ...) ab. Sie werden aus dem Bewusstsein verdrängt. Ein Schutzmechanismus des Menschen, der das eigene Leben sichert.

Die Gefühle der erlebten Bedrohung sind durch den Abspaltungsprozess aber nicht weg, es gibt nur keinen bewussten Zugang mehr zu ihnen. Sie sind in unserer Psyche und im Körper auf dem Stand, als es passierte, gespeichert. Sie entwickeln sich nicht weiter.

Dabei ist das Ausmaß der Bedrohung nicht entscheidend - der überlebte Abtreibungsversuch, Ablehnung, Ausgrenzung, Verlust, Fremdbestimmung, Missbrauch, Gewalt oder nur das eine Wort, die sanfte Berührung, die wir nicht ertragen. Relevant ist, dass wir durch erlebte traumatische Ereignisse vom Subjekt zum Objekt werden und es wider unserer ureigenen Identität geschieht.

Die Traumagefühle wirken im Unterbewusstsein und belasten unser Leben. Durch Wahrnehmungen im Außen (Düfte, Geschmack, Klänge, Beziehungssituationen, Anforderungen ...) kann es zudem passieren, dass ein unbewusster Zugang zu den Traumagefühlen stattfindet. Diese „Trigger“ führen direkt zurück in die damalige Situation und lassen die (Lebens)bedrohung ohne Zuordnung wieder erleben. Es ist, als dauert die Bedrohung nach wie vor an. Als wären wir in dem Alter von damals, sind hilflos und suchen noch immer nach einem Ausweg aus der Situation.

Psychotrauma-Biografie

Die Identitätsorientierte Traumatherapie unterscheidet in vier Psychotraumata, die aufeinander aufbauend im Leben eines Menschen auftreten können und Teile seiner "Psychotrauma-Biografie" werden.

Ursächlich für die Psychotraumata lassen sich folgende, lebensbestimmende Grunderfahrungen benennen:

  • Ich bin nicht gewollt.
  • Ich werde nicht geliebt.
  • Ich werde nicht geschützt.

Je früher ein Mensch den psychotraumatisierenden Belastungen ausgesetzt ist, desto nachhaltiger wirken diese in seinem Leben.

Überlebensstrategien

Die entsetzlichen Gefühle erlebter Traumata wirken und bestimmen unbewusst unser Leben. Um von der gefühlten (Lebens)-bedrohung abzulenken, entwickelt die Psyche sogenannte „Überlebensstrategien“. Sie sorgen dafür, dass die Traumagefühle weitestgehend „gedeckelt“ bleiben.

Überlebensstrategien sind Verhaltensweisen und belastende psychische und physische Symptome. Ihre Aufgabe besteht allein darin, uns von der Todesangst der Traumaerfahrung fernzuhalten.

Beispiele für Überlebensstrategien, die unser Handeln bestimmen können, sind:

  • Grenzenloses, übermäßiges Verhalten wie Aufopferung, Perfektionismus, Kontrollieren, Aggressionen, Hyperaktivität, Süchte (Alkohol, Drogen, Arbeit, Sport, Sexualität), Essstörungen, Blockaden ...

  • Ängste, Panikattacken, Lernschwierigkeiten, geringes Selbstwertgefühl, Orientierungs-, Antriebs- oder Entscheidungslosigkeit, Gefühllosigkeit zum eigenen Körper, Konzentrationsschwächen, Dissoziation, Depression, Burnout, Persönlichkeitsstörungen, Borderline Syndrom, Demenz ...

  • Krankheiten wie Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Gelenk- und Muskelschmerzen, Asthma, Hautkrankheiten, Diabetes, Krebs ...

Überlebensstrategien sind „egoistisch“ und lassen keinen gesunden Umgang mit sich zu. Je früher Traumatisierungen stattfinden, desto massiver sind die späteren Folgeerscheinungen.

Selbstbegegnungen nach der Anliegenmethode


Die Methode bietet die Möglichkeit, unser Inneres nach außen zu verlagern und mit unseren inneren Anteilen (gesunde Anteile, Trauma-Anteile, Überlebensstrategien) in Kontakt zu treten (in Resonanz zu gehen). Es ist - bezogen auf das formulierte Anliegen - eine Momentaufnahme unserer inneren psychischen Struktur. Ein Spiegelbild.

Zur Veranschaulichung der Methode eine Beschreibung aus Sicht des Menschen, der für sich arbeiten will:

In einer Gruppe

Ich formuliere mein Anliegen, schreibe den Satz auf und frage einzelne Mitglieder der Gruppe, ob sie stellvertretend für einen bestimmten Teil des Satzes (Worte, Zeichen ...) in Resonanz gehen wollen.

Nach einer Zeit des Einfühlens folgt eine Phase, in der die Resonanzgeber non-verbal ihren Zustand, ihre Gefühle zum Ausdruck bringen können. Ich beobachte und lassen mich darauf ein, was passiert.

In einer Einzelarbeit

In der Einzelarbeit stehen Platzhalter zur Verfügung, die stellvertretend für die einzelnen Anteile des Anliegensatzes eingesetzt werden können.

Im Verlauf der Arbeit stelle ich mich, oder der Leiter sich, nach und nach auf die Positionen eines Anteils und fühlt sich ein (geht in Resonanz). Dabei sind ich und der Leiter im stetigen Kontakt und wir teilen mit, was gerade ist.

Die Erfahrung der Arbeit zeigt, dass der Zugang zu den Traumaanteilen über die Bereitschaft zum Fühlen der damit verbundenen, abgespaltenen Schmerzen geht. Schmerzen über den verloren Kontakt zu sich selbst.

Angebote

Kennenlernen

Die erste Voraussetzung dieser Arbeit ist Vertrauen zueinander. Deshalb biete ich ein erstes Treffen, in dem wir uns gegenseitig kennenlernen, oder in dem erste Fragen geklärt werden können.
Das Treffen ist unverbindlich und kostenfrei.

Wenn Interesse daran besteht, einfach anrufen oder eine E-Mail mit Namen und Telefonnummer an mich senden. Wir finden bestimmt einen geeigneten Termin.

Einzelarbeit

In den Einzelsitzungen arbeite ich allein mit dem Menschen, der für sich in Klärung gehen will.
Eine besonders geschützte Form der Arbeit.

Tagesseminare

In Tagesseminaren arbeite ich in der Gruppe. Wer möchte, kann sein Anliegen formulieren und eine Arbeit für sich machen.

Durch das Agieren der Stellvertreter wird die Dynamik der inneren Anteile, die in uns wirken, besonders deutlich. Ein Abbild unserer Identität.